Fürstenfeldbruck: Am vergangenen Samstag fand in der Hochschule für den Öffentlichen Dienst, im Kloster Fürstenfeldbruck, der Blaulichtempfang „Sicheres Bayern“ des Innenministeriums statt. Innenminister Joachim Hermann überreichte aus diesem Anlass Niederlassungsleiter Markus Eberhard von der Fa. Böcker Maschinenwerke GmbH, Niederlassung Süd aus Alling, die Auszeichnung „Ehrenamtsfreundlicher Betrieb – Gemeinsam für mehr Sicherheit“. Die Böcker Maschinenwerke GmbH, führend in der Höhenzugangstechnik, ermöglicht es ihren Mitarbeitern, während der Arbeitszeit Feuerwehraufgaben nachzugehen. So wurden während des Hochwasserereignisses im Juni Mitarbeiter teilweise eine Woche freigestellt, und auch der Besuch von Lehrgängen ist unkompliziert möglich. Diese jahrelange Unterstützung wurde nun von höchster Stelle, durch Innenminister Joachim Hermann gewürdigt.
Unterstützung
Erfolgreiche gemeinsame Katastrophenschutzübung des Landkreises Fürstenfeldbruck mit dem Landkreis Weilheim Schongau
Fürstenfeldbruck/Bernbeuren: Am vergangenen Freitag und Samstag fand die jährliche Katastrophenschutzübung des Landkreises Fürstenfeldbruck statt. Anstatt einem Schadensereignis im eigenen Bereich zu üben wurden die Helferinnen und Helfer in die Ortschaft Bernbeuren im Landkreis Weilheim-Schongau alarmiert. Geübt wurde die Entsendung eines Feuerwehr Hilfeleistungskontingents für Hochwasser und Sandsäcke. Das Szenario waren lang anhaltende Niederschläge im Süden Bayerns bis ins Allgäu. Dadurch kam es fiktiv zu einem Dammbruch am Lech im Landkreis Weilheim-Schongau der daraufhin am Freitagnachmittag den Katastrophenfall ausgerufen hatte. Da die örtlichen Feuerwehren die Lage nicht mehr ausreichend bearbeiten konnten, forderten sie bei der Regierung von Oberbayern Unterstützung in Form von definierten Feuerwehr Hilfskontingenten an. Für Fürstenfeldbruck bedeutet das in diesem Fall das Auslösen eines Katastrophenschutzsonderplans durch die Integrierte Leitstelle und die Entsendung von 120 Einsatzkräften auf rund 30 Fahrzeugen. Die Zusammensetzung eines Kontingentes besteht aus einem Vorauskommando welches vor Ort die Lage sondiert, einer Kontingentführung mit einem der Einsatzleitwägen des Landkreises sowie eine sogenannte Versorgungskomponente, die von den Hilfsorganisationen Malteser Hilfsdienst und dem Bayerischen Roten Kreuz gestellt wird. Im weiteren werden 4 Löschzüge entsendet, die aus rund je 20 Einsatzkräften bestehen, sowie Sonderfahrzeuge mit einer mobilen Sandsackfüll-Anlage, einem Feuerwehrboot für die Deichsicherung, einem Radlader auf einem Wechsellader Fahrzeug und Versorgungsfahrzeuge mit Dieseltankstelle, Dixi-WCs, Feldbetten, Schlafsäcken für die Einsatzkräfte, Getränke und Gepäck. Das gesamte Hilfeleistungskontingent ist so zusammengestellt, dass es sich autark für mindestens 48 Stunden im Schadensgebiet aufhalten kann, ohne vor Ort Unterstützung zu benötigen.
Die Feuerwehr Bernbeuren, die Kreisbrandinspektion Weilheim-Schongau und das Technische Hilfswerk Fürstenfeldbruck unterstützten intensiv die Übung in der Planung und bei der Durchführung vor Ort. Während am Freitagnachmittag die Planung der Besatzungen in der Kreiseinsatzzentrale erfolgte setzte sich das Kontingent dann am Samstag um 8 Uhr in Bewegung in Richtung des 90km entfernten Bernbeuren wo es vom dortigen Kommandanten und Kreisbrandinspektor in Empfang genommen wurde. Dort vor Ort hatten die Helfer*innen aus Fürstenfeldbruck diverse Aufgaben zu erfüllen. So galt es die mitgebrachte Sandsackfüllmaschine in Betrieb zu nehmen, eine Fährverbindung mit dem Boot über den Lech zu installieren, einen Deich aufzubauen sowie mittels einer Relaisstation eine Funkversorgung in dem von Überschwemmungen betroffenen Gebiet zu installieren.
Im Anschluss an die Übungen versorgte die mitgeführte Versorgungskomponente die Einsatzkräfte mit einem Mittagessen, wodurch auch dieser Teil der Übung erfolgreich bewältigt wurde. Quartier bezogen die Helfer in der Auerberghalle in Bernbeuren wo sie ihre eigenen Betten aufbauen durften.
Kreisbrandrat Christoph Gasteiger und der zuständige Kreisbrandinspektor aus Weilheim-Schongau Uwe Wieland, dankten den Helfern für Ihre Übungsbereitschaft. Besonders an einem Juli-Wochenende mit Fußball EM ist es nicht selbstverständlich, dass sich die Helfer*innen an einer solchen Übung beteiligen. Das Übungen wichtig sind zeigte sich erst im Juni, als auch der Landkreis Fürstenfeldbruck überörtliche Hilfe anderer Landkreise, damals aus München und Rottal am Inn, dringend benötigte. Ins Leben gerufen wurde diese Vorplanung von überörtlichen Hilfskontingenten bundesweit nach der Oder-Flut im Jahr 2002. Seitdem waren die Einsatzkräfte aus Fürstenfeldbruck und Weilheim-Schongau bereits mehrfach gefordert bei Hochwasserlagen und Schneebrüchen im Bayerischen Wald und in den südlichen bayerischen Landkreisen.
Aktuelle Hochwasserlage im Landkreis Fürstenfeldbruck Stand 04.06.2024, 14:00 Uhr
Die Hochwassersituation nach dem Starkregen im Landkreis Fürstenfeldbruck hat sich deutlich entspannt.
Gemäß dem Hochwasswenachrichtendienst Bayern hat der Auslauf des Ammersees am Pegel Stegen/Amper Meldestufe 1 erreicht und steigt nur noch leicht. Im weiteren Oberlauf der Amper ist momentan nicht mit Erreichen der Meldestufe 1 in Fürstenfeldbruck zu rechnen.
Die Situationen in Eichenau und Olching haben sich weiter normalisiert, die örtlichen Einsatzkräfte sind dort jedoch weiterhin an diversen Einsatzstellen tätig.
Die Belastung im Abwasserkanalsystem des Amperverbandes ist weiterhin sehr hoch. Der Aufruf Abwasser, wenn möglich zu vermeiden besteht weiterhin. Es zeichnet sich jedoch auch hier eine zeitnahe Normalisierung der Situation ab.
Die zentrale Betreuungsstelle für betroffene Personen in der Heckenstraße 11 in Olching wurde aufgelöst. Betrieb des Bürgertelefons des Landratsamtes Fürstenfeldbrucks wird heute ab 18.00 Uhr eingestellt. Die noch bestehenden Bevölkerungswarnmeldungen werden voraussichtlich im Laufe des Tages zurückgenommen.
Der Einsatzführungsstab und die Kreiseinsatzzentrale der Kreisbrandinspektion Fürstenfeldbruck haben um 14.00 Uhr ihren Betrieb eingestellt. Dieser war am Samstag, 06.00 Uhr eingerichtet worden und hat seither rund um die Uhr gearbeitet. Der am Samstag festgestellte erhöhte Koordinierungsbedarf mit Einsetzung eines Örtlichen Einsatzleiters für den Landkreis Fürstenfeldbruck gemäß Artikel 15 des Bay. Katastrophenschutzgesetzes wurde damit ebenfalls aufgehoben. In dieser Zeit wurden durch die Kreiseinsatzzentrale rund 800 Feuerwehreinsätze abgewickelt. Der Führungsstab koordinierte unter anderem den Einsatz aller Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen im Landkreis sowie allen weiteren beteiligten Einheiten und Behörden. Hervorragende Unterstützung erfuhr der Führungsstab dabei durch die Führungskräfte der Hilfeleistungsorganisationen, des Technischen Hilfswerks (THW), der Polizei, der integrierten Leitstelle FFB und der Kreisverwaltungsbehörde FFB.
Neben nahezu allen Feuerwehren unseres Landkreises, Einheiten des Malteser-Hilfsdienstes (MHD) Gröbenzell, der Johanniter Unfallhilfe (JUH) Gröbenzell, des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) FFB und dem THW OV FFB waren folgende Einheiten zur Unterstützung im Landkreis FFB tätig:
- Feuerwehr Aying
- Feuerwehr Brunntal
- Feuerwehr Haar
- Feuerwehr Heimstetten
- Feuerwehr Helfendorf
- Feuerwehr Schäftlarn
- Feuerwehr Taufkirchen
- Feuerwehr Unterschleißheim
- Kreisbrandinspektion München-Land
- THW OV Simbach am Inn
- THW OV München-Ost
- THW OV München-Mitte
- MHD Gräfelfing
Insgesamt waren circa 1.500 Einsatzkräfte eingesetzt.
In der Sandsackfüllstation des Landkreises im Kreisbauhof wurden ca. 50.000 Sandsäcke gefüllt und an die Feuerwehren bzw. direkt an betroffene Haushalte ausgegeben.
Die Betreuungseinheiten von BRK und MHD haben in der gesamten Einsatzzeit ca. 1.500 Portionen Verpflegung zubereitet und an die Einsatzkräfte vor Ort verteilt.
Zahlreiche Privatfirmen und Landwirte haben die Einsatzmaßnahmen tatkräftig unterstützt und Arbeitsmittel wie Bagger, LKWs, Stromerzeuger und Pumpen zur Verfügung gestellt.
Weiterhin haben sich über 450 Spontanhelfende registrieren lassen, rund 100 davon konnten auch für Unterstützungsarbeiten eingesetzt werden. Dies wurde vom MHD Gröbenzell übernommen und koordiniert. Das hat die Einsatzkräfte sehr entlastet, da diese dann für spezifische bzw. kritische Tätigkeiten zur Verfügung standen.
Kreisbrandrat Christoph Gasteiger und Landrat Thomas Karmasin zusammen mit der stellvertretenden Landrätin Martina Drechsler bedanken sich herzlich bei allen beteiligten örtlichen und überörtlichen Einsatzkräften, sowie allen weiteren Personen, Institutionen, Kommunen und Firmen, die durch ihre tatkräftige Hilfe dazu beigetragen haben, die Auswirkungen des Starkregenereignisses soweit wie möglich zu begrenzen.
Aktuelle Hochwasserlage im Landkreis Fürstenfeldbruck Stand 03.06.2024, 19:30 Uhr
Die Hochwassersituation im Landkreis Fürstenfeldbruck hat sich in vielen Kommunen deutlich entspannt. Bis jetzt wurden im Landkreis rund 751 Einsatzstellen registriert.
Am Gröbenbach ist ein Rückgang der Wasserstände zu verzeichnen. An den Gewässern Ascherbach, Starzelbach und Gröbenbach fallen aktuell die Pegel. Kritische Wasserstände werden voraussichtlich nicht erreicht.
Die Lage in den Orten Maisach, Gröbenzell und Alling hat sich beruhigt, die örtlichen Einsatzkräfte sind dort jedoch weiterhin an diversen Einsatzstellen tätig.
Auch in Olching beruhigt sich aktuell die Lage. Dort kommt es noch in einigen Straßen durch Oberflächen- und Grundwasser zu Überflutungen. Hier bleiben die betroffenen Bereiche bis auf weiteres vom Stromnetz getrennt. Für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner wurde in der städtischen Turnhalle an der Heckenstraße 11 eine Betreuungsstelle durch das BRK eingerichtet. Die Abwasserentsorgung über das Kanalisationssystem ist in den betroffenen Gebieten aufgrund der Situation nur noch sehr eingeschränkt möglich. Die Bewohner des Einzugsgebietes des Amper-Abwasserverbandes werden gebeten, auf unnötige Wasserverwendung (Baden, Waschmaschine, etc.) zu verzichten. Wo es möglich ist, pumpen die Einsatzkräfte nun sukzessive Oberflächenwasser aus den betroffenen Gebäuden.
Die Kräfte der Feuerwehren aus dem Landkreis München waren bis Nachmittag im Einsatz und konnten mittlerweile entlassen werden. Nach wie vor ist vor Ort das Technische Hilfswerk aus Simbach am Inn in der Fürstenfeldbruckerstraße eingesetzt. Die Stadt Olching hat in den betroffenen Straßen Sperrmüllcontainer aufstellen lassen. Diese können von den Anwohnern genutzt werden und werden auch regelmäßig geleert, bis der Bedarf vor Ort endet.
Seit Mittag kam es zu einem Übertritt von Wasser aus dem Eichenauer See in das angrenzende Wohngebiet. Hier wurde durch einen massiven Kräfteansatz durch mehrere Züge von Feuerwehren und dem THW mit Baggern eine Drainage in ein Feld geführt und der Wasserspiegel mit Hochleistungspumpen abgesenkt. Es mussten einige Gebäude vom Stromnetz getrennt werden. Anwohnern steht ebenfalls die Betreuungseinrichtung in Olching in der Heckenstraße 11 zur Verfügung, falls sie die Häuser verlassen müssen.
An der Grundschule Gröbenzell, Gröbenbachschule, entfällt auch morgen der Präsenzunterricht. Der Zugang zur Schule ist aufgrund der Abpumparbeiten nicht gefahrlos möglich. In der Ährenfeldschule findet der Unterricht statt. Betroffene finden auf:
https://www.km.bayern.de/portale/prod/unterrichtsausfall/index.php
nähere Informationen.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb FFB hat für mehrere Wertstoffhöfe Sonderöffnungszeiten eingerichtet, um eine schnelle Entsorgung von durch das Hochwasser unbrauchbar gewordenem Hausrat zu ermöglichen. Details dazu sind unter www.awb-ffb.de einsehbar.
Das Bürgertelefon des Landratsamtes ist morgen wieder von 08:00 – 18:00 Uhr besetzt.
Die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler bedankt sich bei denen, die spontan ihre Unterstützung angeboten haben und sich als Spontanhelfer registriert hatten: „Es ist ein sehr schönes und auch beruhigendes Zeichen, dass so viele Menschen ihre Hilfe angeboten haben und sich auf dem dafür vorgesehenen Formular registriert haben. Vielen Dank dafür! Diese Hilfsbereitschaft stimmt mich sehr optimistisch.“