Simulation von Gefahrguteinsätzen in Mammendorf

Mammendorf: In Vorbereitung auf die geplanten Vollübungen 2024 im Bereich ABC fanden am 22. und 23.11.2023 zwei Planspielabende bei der Feuerwehr in Mammendorf statt.
Die Feuerwehren aus Geiselbullach, Germering, Gröbenzell, Fürstenfeldbruck, Olching, Unterpfaffenhofen und die Unterstützungsgruppe hatten jeweils eine Führungskraft entsendet um Rolle, Vorgehen und Ausrüstung der jeweiligen Spezialeinheit im Planspiel mit einzubringen. Stv. Kommandant Michael Schmid und Wolfgang Blum (Kreisbrandmeister) von der Feuerwehr Mammendorf übernahmen an den von ihnen gebauten Planspielplatten die Rolle der örtlich zuständigen und ersteintreffenden Feuerwehr.

Simulation von Gefahrguteinsätzen in Mammendorf
Simulation von Gefahrguteinsätzen in Mammendorf

Konkret wurde ein Chlor- und Salzsäureaustritt im Schwimmbad, ein Verkehrsunfall mit brennenden Salpetersäuretankzug, die radioaktive Kontamination mehrerer Personen und ein Brand unter Beteiligung radioaktiver Stoffe als Übungsszenarien abgearbeitet.

Kreisbrandmeister ABC Christian Weirauch hatte die Abende nach Anregung aus dem Arbeitskreis ABC organisiert. Alle Beteiligten waren sich beim abschließenden Feedback einig, dass die Planübungen einen sehr guten Austausch und das bessere Kennenlernen zwischen den Spezialeinheiten fördern. Eine Wiederholung als Ergänzung zu den Vollübungen strebt die Kreisbrandinspektion an.

Folgende Feuerwehren übernehmen bei Gefahrguteinsätzen Spezialaufgaben mit der großteils vom Landkreis, dem Freistaat oder dem Bund finanzierten Spezialausstattung: Geiselbullach (Gerätewagen Gefahrgut), Germering (Sonder-TLF mit LUF 60 und Strahlenschutz), Gröbenzell (Messeinheit), Fürstenfeldbruck (Gerätewagen Atemschutz und Strahlenschutz), Olching (Strahlenschutz) und Unterpfaffenhofen (Dekon Einheit und Strahlenschutz). Unterstützt werden diese Einheiten im Ernstfall von Ortsfeuerwehren mit erweiterter Gefahrgutausrüstung wie bspw. Chemikalienschutzanzügen, Messgeräten, Ölwehrausstattung und Personal.

Unwetterbilanz für den Landkreis Fürstenfeldbruck

Fürstenfeldbruck: In der Nacht vom 11. auf den 12. Juli traf eine Kaltfront mit mehreren Gewitterzellen den Landkreis Fürstenfeldbruck. Mindestens zwei Personen wurden von umstürzenden Bäumen verletzt. Kurz vor Mitternacht trafen starke Sturmböen und Niederschläge nahezu alle Ortschaften des Landkreises. Zum Nachmittag des 12. Juli bilanziert Kreisbrandrat Christoph Gasteiger das es zu mehr als 400 Unwettereinsätzen für die Feuerwehren kam. Besonders betroffen waren, wie auch schon beim letzten Unwetter vor drei Wochen, die Bereiche Gröbenzell, Graßlfing und Olching. Zusätzlich kam es zu größeren Schäden in Emmering, Fürstenfeldbruck, Mammendorf sowie in der Gemeinde Maisach. In Graßlfing wurde eine Person im Wohnwagen durch einen umstürzenden Baum eingeklemmt und verletzt.

Sturmschaden in Gröbenzell

In Fürstenfeldbruck wurde ein Mann in der Nähe des Bahnhofs von einem Baum getroffen und ebenfalls unter ihm eingeklemmt. Beide Personen wurden befreit und vom Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert. In Gröbenzell kam es allein zu über 50 Einsatzmeldungen, weshalb hier neben der Feuerwehr Gröbenzell auch die Feuerwehren Biburg und Esting sowie das Technische Hilfswerk beim Freischneiden der Straßen von umgestürzten Bäumen eingesetzt waren. Die B2 und die B471 waren zeitweise aufgrund umgestürzter Bäume nicht befahrbar. In Mammendorf wurde eine S-Bahn und ein Güterzug von umgestürzten Bäumen aufgehalten, die Feuerwehr konnte die Bäume entfernen, so dass die Fahrgäste zum Bahnhof Malching gebracht werden konnten.

Koordination der Feuerwehren erfolgte zur Entlastung der Leitstelle über die Kreiseinsatzzentrale

Die Kreisbrandinspektion besetzte die Kreiseinsatzzentrale (KEZ) um die Integrierte Leitstelle Fürstenfeldbruck in der Abarbeitung der Einsätze zu entlasten. Aus der KEZ wurden die Feuerwehren landkreisübergreifend koordiniert sowie Energieversorger und andere Unterstützungen organisiert. Mit dem Einsetzen der Dämmerung kamen viele Schäden erst zum Vorschein, weshalb viele Feuerwehren den ganzen Mittwoch über noch im Einsatz waren.

Unwetterschäden im Landkreis Fürstenfeldbruck

Am vergangenen Donnerstagabend zog eine Unwetterfront mit mehreren Gewitterzellen über den Landkreis Fürstenfeldbruck. Besonders betroffen waren die Stadt Olching mit allen Stadtteilen sowie die Gemeinde Gröbenzell. Einzelne Schäden ergaben sich auch in Alling, Eichenau und Jesenwang. Insgesamt kam es im Verlauf des Abends zu rund 80 unwetterbedingten Einsätzen für die Feuerwehren des Landkreises, bei denen mindestens zwei Personen leicht verletzt wurden.

Unwetter vom 22. Juni 2023, Bild 1

So kam es in Gröbenzell neben mehreren umgestürzten Bäumen zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein PKW mit zwei Personen gegen einen Baum prallte. Beide Personen mussten leicht verletzt ins Krankenhaus transportiert werden. In Esting stürzte ein fünf Stockwerke hohes Gerüst teilweise ein und musste von der Feuerwehr und der Fachfirma unter aufwendigen Sicherungsmaßnahmen demontiert werden. Besonders betroffen war auch der Stadtteil Graßlfing. Hier kam es in nahezu jeder Straße zu entwurzelten Bäumen, die dann auf Telefonleitungen, Gebäuden oder Straßen lagen. Dort unterstützten neben der Feuerwehr Graßlfing auch die Feuerwehren Olching und Geiselbullach.

Unwetter vom 22. Juni 2023, Bild 2

Kreisbrandrat Christoph Gasteiger, der mit einem Team in der Kreiseinsatzzentrale bereitstand, um weitere Maßnahmen zu koordinieren, sprach dennoch von einem verhältnismäßig glimpflichen Ausgang. Eine flächendeckende Schadenslage blieb glücklicherweise aus und eine landkreisweite Koordination wurde nicht nötig. Die alarmierten Ortsfeuerwehren waren teilweise bis in den Vormittag mit Aufräum- und Bergungsarbeiten beschäftigt.

Unwetter vom 22. Juni 2023, Bild 3

Atemschutzausbildung für das Jahr 2022 erfolgreich abgeschlossen

In 2022 wurde an den vier Ausbildungsstandorten Fürstenfeldbruck, Germering, Olching und Türkenfeld insgesamt 48 Teilnehmer/innen erfolgreich die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger/in vermittelt.

Dabei lernten die Teilnehmer zunächst in der Theorie die Grundlagen des Atemschutzes wie Atmung und Luftverbrauch, das Verhalten im Innenangriff sowie die Gefährdungsbeurteilung von Brandszenarien und verschiedene Brandphänomene kennen. Anschließend wurden an mehreren Stationen praktische Übungen durchgeführt. Dabei übten die Teilnehmer neben Schlauchmanagement und Strahlrohrtechniken die Öffnung von Türen, das Absuchen von Räumen sowie die Personenrettung und die Notfallrettung eines Atemschutzgeräteträger. Im weiteren Verlauf der Lehrgänge wurde das Erlernte in mehrere praktischen Einsatzübungen umgesetzt; z. B. in Szenarien wie einem Werkstatt-, Wohnungs- oder einem Kellerbrand. Besonderes Augenmerk liegt bei den Lehrgängen auch in der körperlichen Fitness der Kursteilnehmer und deren Orientierungsfähigkeit im Dunkeln. Diese Fähigkeiten werden im Rahmen einer Stressbelastung in der Atemschutzübungsstrecke geübt.

Atemschutzausbildung für das Jahr 2022 erfolgreich abgeschlossen
Ein Atemschutztrupp geht mit einem Schlauchpaket zu einem simulierten Kellerbrand vor.

Zum Abschluss des Kurses musste jeder Teilnehmer eine theoretische Prüfung ablegen und sein praktisches Können in einer komplexen Einsatzlage unter Beweis stellen. Hierbei mussten die Teilnehmer im simulierten Nullsichtbereich das Vorgehen zum Brandherd sowie eine Personen- oder Notfallrettung durchführen. Daneben durchliefen sie die Atemschutzübungsstrecke mit Laufband und Endlosleiter. Der Kreisbrandmeister für den Atemschutz, Alfons Dobler, dankt ausdrücklich allen Standorten und den jeweiligen Ausbildern für ihren Einsatz und die routinierten Lehrgangsdurchführungen im vergangen Jahr!