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Fürstenfeldbruck
Germering/Klus (Schweiz): Die Landkreise in Bayern haben nach bayerischem Feuerwehrgesetz die Aufgabe, Spezialfahrzeuge und Einrichtungen für die Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung vorzuhalten, die sich in der Beschaffung für eine einzelne Gemeinde nicht lohnen würden. So gibt es verschieden Sonderfahrzeuge, die bei den Feuerwehren im Landkreis stehen, deren Finanzierung aber vom Landkreis übernommen wird, weil sie für alle Kommunen vorgehalten werden. Im letzten Jahr beschaffte der Landkreis Fürstenfeldbruck in diesem Kontext ein sogenanntes Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) und stellte es beim letztjährigen Kreisfeuerwehrtag erstmalig der Öffentlichkeit vor. Dieses über eine Fernsteuerung bedienbare Kettenfahrzeug verfügt über einen Hochleistungslüfter in Kombination mit einer Lösch- und Sprühnebelanlage mit einer enormen Löschleistung von bis zu 2.400 Litern pro Min. Das Fahrzeug wurde bei der Feuerwehr Germering stationiert und rückt bei Großbränden zusammen mit dem Sonderlöschmittelfahrzeug des Landkreises in alle Gemeinden zur Unterstützung mit aus. Um den Umgang mit dem Gerät intensiv zu trainieren, waren insgesamt 22 Einsatzkräfte aus Germering sowie Ausbilder*innen des Kreisfeuerwehrverbandes vergangene Woche zur einzigen europaweit verfügbaren Heißausbildungsanlage für Tunnelbrände und Tiefgaragenbrände bei der International Fire Academy (IFA) nach Klus in der Schweiz gereist.
Es gab ein straffes Programm, bei dem zunächst in kleinen Gruppen das grundlegende Vorgehen bei Tiefgaragenbränden geschult wurde. Vorgehen im Stoßtrupp mit vier Einsatzkräften, schnelle Brandbekämpfung und ständige Kühlung der Gebäudestruktur. Ebenso stand die Planung und Durchführung der taktischen Ventilation zur Entrauchung und Wärmeabfuhr auf dem Programm. Am Nachmittag konnte das Erlernte in drei Einsatzübungen in einer Parkgarage umgesetzt werden. Am zweiten Tag stand der taktische Einsatz des LUF bei der Ventilation, der Brandbekämpfung und der Strukturkühlung im Inneren des Gebäudes auf dem Programm. Dabei konnten verschiedene Szenarien ausprobiert und getestet werden. Besonderes Highlight war eine Übung mit einem PKW Brand im dritten Untergeschoss einer Parkgarage. Aufgrund der Hitze war ein Vorrücken des Angriffstrupps nicht mehr möglich. Mit dem LUF musste das Team zunächst durch die völlig verrauchte Tiefgarage drei Ebenen nach unten fahren und stetig die entgegenkommenden heißen Brandgase kühlen. Damit wurden die Bedingungen für den Angriffstrupp für ein erneutes Vorgehen geschaffen, der dann eine effektive Brandbekämpfung einleiten und das Feuer schließlich löschen konnte.
Da die Übungen nahezu vollständig unter Atemschutz durchgeführt wurden, war die Erschöpfung der Teilnehmer am Abend spürbar.
Insgesamt konnte in den zwei Tagen das Wissen zu Einsätzen bei Bränden in Tiefgaragen enorm erweitert sowie neue taktische Vorgehensweisen zur Ventilation erlernt werden. Das Wichtigste Lehrgangsziel war es das Fahrzeug so zu beüben, dass Erfahrungen zu den Einsatzmöglichkeiten und Grenzen herausgearbeitet werden konnten. Besonders bei Bränden von batteriebetriebenen Fahrzeugen in Tiefgaragen kommt der Sicherung der Gebäudestruktur mit massiver Kühlung eine entscheidende Rolle zu. Nun gilt es für die Teilnehmer das Erlernte aufzuarbeiten und als Multiplikatoren in den Feuerwehren zu verbreiten und auszubilden.
Ein großer Dank geht an die Instruktoren des IFA für die enorm lehrreichen Tage und das konstruktive Feedback. Ebenso dankt der Kreisfeuerwehrverband den Teilnehmern für Ihre Bereitschaft, an dem Programm teilzunehmen und dem Landkreis Fürstenfeldbruck für die Kostenübernahme der Ausbildung.
Ende Oktober hatten einige Feuerwehren des Landkreises FFB die Gelegenheit, an zwei Abenden auf Einladung der Deutschen Bahn AG an einer Fortbildung an deren Übungszug auf dem Gelände des Rangierbahnhofes-Nord in München teilzunehmen. Nach einem theoretischen Unterricht über das einsatztaktische richtige Vorgehen bei Einsätzen im Bahnbereich und den Besonderheiten unter anderem des Gefahrguttransportes auf dem deutschen Schienennetz, ging es auch schon in die Praxis.
Am ersten Abend waren Einsatzkräften der Feuerwehren Eichenau, Geiselbullach, Gröbenzell, Olching, Unterpfaffenhofen und der Kreisbrandinspektion am „Zug“, da diese Bestandteile des ABC-Zuges des Landkreises FFB sind. An einem extra für Übungs- und Anschauungszwecke umgebauten Gefahrgut-Kesselwagen konnten die im Güterverkehr der Bahn üblichen Arten von Ventilen und Anschlussmöglichkeiten besichtigt und auch betätigt werden. Danach wurden die im Gerätewagen Gefahrgut des Landkreises FFB mitgeführten Gerätschaften zum Abdichten von Leckagen an Kesselwagen in der Praxis getestet. Da in der Realität dabei die Einsatzkräfte durch gasdichte Chemikalienschutzanzüge vor den freiwerdenden Gefahrstoffen geschützt werden, wurde auch die Handhabung der Gerätschaften mit diesen Anzügen trainiert.
Am zweiten Abend waren Kräfte der Feuerwehren Althegnenberg, Germering, Gernlinden, Gröbenzell, Hattenhofen, Malching, Olching und Unterpfaffenhofen anwesend, da in deren Einsatzgebieten Strecken der DB verlaufen. Die Kräfte konnten nach der theoretischen Schulung die Rettung einer verunfallten Person mit den Gerätschaften der Feuerwehr von einem Kesselwagen üben. Hierbei ist insbesondere auch die Gefährdung durch die stromführende elektrische Oberleitung zu beachten. Die beiden Ausbildungsveranstaltungen waren für alle Teilnehmenden interessant und äußerst lehrreich. Die Möglichkeit, realitätsnah im Bereich der Deutschen Bahn zu üben, ist für die Einsatzkräfte der Feuerwehr eine sehr wertvolle Erfahrung und trägt wesentlich dazu bei, Wissen und Kenntnisse in diesem Bereich zu gewinnen bzw. wieder aufzufrischen.
Spannende Einblicke in die Arbeit der Feuerwehr, eine spektakuläre Lichtinszenierung der Feuerwache sowie beste Unterhaltung – das verspricht die „Lange Nacht der Feuerwehr“, die als gemeinsame Aktion des Landes Feuerwehrverbandes am kommenden Samstag, den 21.09. in Bayern und auch im Landkreis Fürstenfeldbruck stattfindet. Je nach Standort und Gemeinde öffnen die teilnehmenden Feuerwehren ihre Gerätehäuser am Nachmittag bis in den späten Abend für die Bürgerinnen und Bürger. Diese können dann an Geräten ihr Können unter Beweis stellen, etwas mehr über die Fähigkeiten der Feuerwehren erfahren oder einmal selbst in einem Einsatzfahrzeug Platz nehmen. Selbstverständlich werden auch die Kinder mit Spielen und interessanten Aktionen unterhalten, sowie die Fahrzeuge und Geräte ausgestellt.
Gerne beantworten aktive Feuerwehrfrauen und -männer neugierige Fragen über aktuelle Themen wie den Digitalfunk oder die Ausbildungsmöglichkeiten im Ehrenamt „Feuerwehr“.
Einige Feuerwehren tauchen Ihre Gerätehäuser in buntes Licht, in jedem Fall wird aber ein vielfältiges Angebot für das leibliche Wohl bereitgestellt.
Die Möglichkeit das Angebot der Feuerwehren am Abend kennen zu lernen, unterscheidet sich etwas von den klassischen „Tag der offenen Tür“ Veranstaltungen und soll in ruhigerer Atmosphäre neben Jugendlichen auch Bürger*innen erreichen, die bereits im Berufsleben stehen oder neu in der Gemeinde zugezogen sind.
Im Landkreis Fürstenfeldbruck nehmen folgende Feuerwehren an der Langen Nacht der Feuerwehr teil:
Feuerwehr | Zeit | Ort |
---|---|---|
Freiwillige Feuerwehr Biburg Mit Mitmachstationen | von 17:00 Uhr – ca. 22:00 Uhr | Am Krautgarten 2 82239 Biburg |
Freiwillige Feuerwehr Maisach Mit Riesenhüpfburg und Haus-DJ | von 15:00 Uhr – open End | Kandler Str. 2b 82216 Maisach |
Freiwillige Feuerwehr Puchheim-Ort Mit Einsatzübungen | von 18:00 Uhr – ca. 24:00 Uhr | Alte Bahnhofstr.10 82178 Puchheim-Ort |
Freiwillige Feuerwehr Hattenhofen Mit Vorführungen der Jugendfeuerwehr | von 19:00 Uhr – ca. 24:00 Uhr | Benno-Heinrich-Str. 7 82285 Hattenhofen |
Freiwillige Feuerwehr Oberschweinbach Handling von hydr. Rettungsgeräten | von 17:00 Uhr – ca. 22:00 Uhr | Kajetanweg 5 82294 Oberschweinbach |
Freiwillige Feuerwehr Olching Mit Infos zum Hochwasserschutz | von 17:00 Uhr – ca. 23:00 Uhr | Ordenslandstr. 45 82140 Olching |
Freiwillige Feuerwehr Türkenfeld Mit Einsatzübung und Lichtshow | von 17:00 Uhr – ca. 02:00 Uhr | Schloßweg 2 82299 Türkenfeld |
Freiwillige Feuerwehr Günzlhofen Mit Fahrzeugausstellung | von 16:00 Uhr – ca. 22:00 Uhr | Schulstraße 2 82294 Günzlhofen |
Die Feuerwehren Fürstenfeldbruck und Geiselbullach hatten bereits im Rahmen Ihres großen Aktionstages am vergangenen Samstag über die Arbeit der Feuerwehren informiert.
Die Aktion eröffnet die diesjährige Feuerwehraktionswoche des Landesfeuerwehrverbands Bayern und findet dieses Jahr zum dritten Mal statt.
Am Mittag des 13.08.2024 kam es zu einem Gefahrstoffeinsatz in Günzlhofen. Aus bisher unklarer Ursache trat Propan aus einem unterirdischen Flüssiggastank aus. Die ILS FFB entsandte die Feuerwehr Günzlhofen, die Feuerwehr Oberschweinbach, die Feuerwehr Mammendorf, den Rettungsdienst, die Polizei und Vertreter der Kreisbrandinspektion FFB an den Schadensort. Nachdem von den ersten Kräften ein deutlichen Gasaustritt festgestellt wurde, sind noch die ABC-Messeinheit (Feuerwehr Gröbenzell) und der Gerätewagen Gefahrgut (Feuerwehr Geiselbullach) des Landkreises FFB hinzugezogen worden.
Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren konnten, geschützt mit Atemschutzgeräten, die Leckage schnell unter Kontrolle bringen. Da jedoch bereits eine größere Menge an Propan ausgetreten war, mussten in den umliegenden Gebäuden und in der Kanalisation mehrere Messungen vorgenommen werden, um das Vorhandensein eines explosiven Propans / Luftgemisches auszuschließen.
Nach rund zwei Stunden waren die Arbeiten abgeschlossen und die Flüssiggasanlage konnte im weiteren Verlauf durch die Feuerwehr Günzlhofen an eine Fachfirma übergeben werden.
Schloss Oberschleißheim: Am vergangenen Donnerstag empfingen Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landtagspräsidentin Ilse Aigner verschiedene Delegationen an Einsatzkräften aus ganz Bayern, die im Rahmen der Fluthilfe Anfang Juni eingesetzt waren. Da auch der Landkreis Fürstenfeldbruck betroffen war, durften rund 20 Teilnehmer der Feuerwehren aber auch von den Hilfsorganisationen stellvertretend für die vielen Hundert Helferinnen und Helfer an dem Empfang teilnehmen. Im Garten des Schlosses Oberschleißheim wurde die Delegation aus Fürstenfeldbruck, sowie die Einsatzkräfte aus ganz Bayern empfangen.
Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landtagspräsidentin Ilse Aigner sowie Staatsminister für Inneres Joachim Hermann dankten den Teilnehmern für Ihren Einsatz und für die Bereitschaft bei Krisen und Katastrophen in Bayern bereit zu stehen. Dr. Markus Söder erinnerte in dem Zusammenhang auch daran, dass zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr Ihren Einsatz mit dem Leben bezahlt haben. Das zeigt leider deutlich wie schmal der Grat war, an dem teilweise gearbeitet werden musste. Unter der musikalischen Begleitung des Bayerischen Polizei Orchesters verbrachten die Teilnehmer einen unvergesslichen Abend im Schlosspark und konnten sich übergreifend zu den Erlebnissen der ersten Juniwoche austauschen.