Am 25. Februar 2023 fand der 20. Kommandantentag der Feuerwehren aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck in Adelshofen statt. Nach der Begrüßung durch Landrat und Landkreistagspräsident Thomas Karmasin sowie Kreisbrandrat Christoph Gasteiger, hörten die geladenen Kommandant*innen und stellvertretenden Kommandant*innen der 52 Orts- und Gemeindefeuerwehren interessante Fachvorträge.
Neben der richtigen Wahl des Schaummittels bei Bränden und den neuen Verfahren bei Gefahrguteinsätzen trugen verschiedene Fach-Kreisbrandmeister Aktuelles aus ihren Fachgebieten vor. Als externe Referenten konnten Rechtsanwalt und Steuerberater Andreas Mur von der Kreisbrandinspektion München zum Thema Rechtsgrundlagen der Feuerwehrdienstverhältnisse sowie die Firma Q4Flow zum Thema Einsätze bei Fahrzeugen mit Hochvolt-Anlagen gewonnen werden.
Im Laufe des Tages gab es auch die Möglichkeit die neuen Löschfahrzeuge der Gemeinden vor dem Gerätehaus in Adelshofen zu besichtigen. Nachdem in der Vergangenheit immer der Fliegerhorst Austragungsort der Veranstaltung war, konnte vor zwei Jahren mit dem Pschorrstadl in Adelshofen ein Ersatzambiente mit absolutem Wohlfühlcharakter gefunden werden.
Fürstenfeldbruck: Am vergangenen Dienstagabend fand nach zwei Jahren Corona-Pause wieder der Neujahrsempfang des Kreisfeuerwehrverbandes Fürstenfeldbruck statt. Erstmalig auf Einladung von Kreisbrandrat Christoph Gasteiger konnten rd. 180 geladene Gäste aus den Blaulicht-Organisationen, Landes- und Kommunalpolitik sowie Bundeswehr und Sicherheitsbehörden im Landratsamt begrüßt werden. Nach der Begrüßung und der Eröffnung der Veranstaltung durch Landrat Thomas Karmasin stellte Christoph Gasteiger den Personalstand der Feuerwehren, sowie einen Jahresrückblick der letzten 12 Monate vor. Insgesamt leisteten 2022 2.453 aktive Einsatzkräfte im Landkreis Feuerwehrdienst. Darunter waren 235 Frauen und 305 Jugendliche. Die Anzahl an Aktiven lag leicht unter dem Vorjahr, insgesamt sind die Zahlen aber trotz Corona auf sehr stabilem Niveau geblieben. Gasteiger bedankte sich dabei ausdrücklich bei den Ortsfeuerwehren für die Nachwuchsgewinnung und das Engagement auch in der Jugendarbeit.
Die Arbeit der Einsatzkräfte war im vergangenen Jahr aufgrund der verschiedenen Krisen und Einsatzlagen durchaus vielfältig. Als besondere Ereignisse waren 2022 unter anderem die Flüchtlingskrise anlässlich des Ukrainekrieges sowie die Vorbereitungen und Begleitung des Staatsempfangs anlässlich der Gedenkfeier zum 50. Jahrestages des Olympia-Attentates zu nennen. Im Rahmen der Flüchtlingskrise wurde über fünf Wochen ein Krisenstab, bestehend aus Feuerwehr, THW und den Hilfsorganisationen Bayerisches Rotes Kreuz und Malteser Hilfsdienst betrieben. Die Aufgabe war es, auf die Ankunft von wöchentlich bis zu 200 Kriegsflüchtlingen vorzubereiten und in enger Abstimmung mit dem Landratsamt die Unterbringung in Turnhallen und anderen Gebäuden zu organisieren. Mit 3.152 Einsätzen für die Ortsfeuerwehren lag das Jahr 2022 wieder deutlich über den letzten beiden Corona-Jahren. Den größten Anteil lieferten dabei die technischen Hilfeleistungen (1.738 Einsätze) und die Brandeinsätze (833 Alarmierungen).
Zusätzlich zu den Aufgaben zur Unterstützung von Katastrophenschutz und Ortsfeuerwehren führt der Kreisfeuerwehrverband die Ausbildungen für die Feuerwehren auf Landkreisebene durch. Dabei konnten im vergangenen Jahr Schulungen und Lehrgänge bereits fast auf Vor-Corona Niveau durchgeführt werden. So wurden insgesamt 57 Ausbildungsveranstaltungen mit insgesamt 985 Teilnehmern durchgeführt. Es konnten auch neue Ausbildungsformate wie ein Lehrgang für neue Kommandanten und ein Führungssimulationstraining entwickelt werden.
Bei der Jugendarbeit ist die Neuwahl der beiden Kreisjugendwarte Josef Wagner und Thomas Steinle hervorzuheben. Dieses neue Verfahren der Wahl durch die Jugendwarte der Ortsfeuerwehren, soll die Jugendarbeit im Landkreis in den kommenden Jahren weiter stärken und ausbauen helfen.
Zum Schluss der Veranstaltungen wurden die Mitglieder der Jugendfeuerwehren geehrt, die den vierstufigen Jugendwissenstest über die vergangenen Jahre erfolgreich absolviert hatten. Sie erhielten vor den Augen der Ehrengäste ihre Urkunden von Landrat Thomas Karmasin und Kreisbrandrat Christoph Gasteiger überreicht.
Liebe Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, liebe Unterstützer*innen des Kreisfeuerwehrverbandes und unserer Feuerwehren,
in diesen Tagen, in denen hoffentlich etwas Ruhe im hektischen Tagesgeschäft einkehrt, möchte ich mich mit ein paar Worten an Euch richten. Das vergangene Jahr war nicht nur das erste volle Jahr meiner Amtszeit sondern auch mit eines der aufwendigsten in den letzten Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Noch mit den Nachwirkungen der Corona-Krise beschäftigt stolperte Europa in einen beispiellosen und unmenschlichen Krieg der innerhalb der ersten Wochen bereits direkte Auswirkungen auf unseren Landkreis, sowie unsere Feuerwehren und Hilfsorganisationen entfaltete.
Die erste Alarmierung erfolgte am 12. März durch die Landeshauptstadt München. Angefordert waren Einsatzführungsfahrzeuge für die Koordination der Unterkünfte aus den Umland-Landkreisen und wir konnten mit einem Hilfskontingent aus 20 Einsatzkräften über zwei Tage unterstützen. Die erwarteten Flüchtlingsströme kamen dann allerdings, auch aufgrund der Nähe der Ukraine, sehr zeitnah nach Fürstenfeldbruck. Aus diesem Grund wurde am 21. März der Koordinierungsbedarf für den Landkreis festgestellt und eine sog. „Örtliche Einsatzleitung“ in Form eines Krisenstabes in der Kreiseinsatzzentrale eingerichtet.
Über fünf Wochen und in enger Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz, den Maltesern und Johannitern sowie dem THW, wurde intensiv an der Errichtung von Notunterkünften und an der Unterbringung der Kriegsflüchtlinge gearbeitet. Ein großer Dank gilt hier auch den unzähligen Privatpersonen, die sich bereit erklärt hatten kurzfristig Menschen in Ihren Häusern und Wohnungen aufzunehmen und oft bis heute noch unterbringen.
Als positiv kann man im vergangenen Jahr die stetige Normalisierung der Corona-Pandemie-Einschränkungen sehen. So konnten ab Jahresmitte sämtliche Veranstaltungen und Versammlungen der Feuerwehren wieder in Präsenz und irgendwann auch ohne Mundschutz durchgeführt werden. Das die Feuerwehren überwiegend gestärkt aus der schwierigen Phase herausgekommen sind zeigte eindrucksvoll der Jugendwissenstest Ende November. Hier legten 145 Jugendliche aller Altersklassen erfolgreich ihre Prüfung ab und es wurde deutlich wie stark der Nachwuchs bei den Feuerwehren trotz der längeren Einschränkungen ist. Rückblickend kann festgehalten werden, dass es in der Pandemie keinen Tag gab an dem eine der 52 Feuerwehren des Landkreises coronabedingt ausgefallen wäre. Dies ist eine besondere Leistung für die der Dank den Kommandanten und Führungskräften gilt, die von Beginn an mit viel Weitsicht und Vorsicht auf die Entwicklungen reagiert haben.
Ebenso erfreulich zeigte sich auch die Normalisierung im Ausbildungsbetrieb des Kreisfeuerwehrverbandes. Im 2. Halbjahr konnten auch hier alle Lehrgänge durchgeführt werden und ausgefallene Schulungen konnten soweit nachgeholt werden, dass aktuell kein nennenswerter Rückstau in der Ausbildung besteht. Zusätzlich konnten auch neue Formate wie der Lehrgang für neu gewählte Kommandanten sowie ein Führungssimulationstraining entwickelt werden, welche auch in den nächsten Jahren in das Angebot des Kreisfeuerwehrverbandes einfließen sollen.
Zum Abschluss bleibt mir nur allen Aktiven Feuerwehrdienstleistenden und Unterstützern vom Kind bis zum Senior, sowie Euren Familien zu danken, ohne die eine Dienstleistung „Feuerwehr“, auf dem Niveau wie sie heute im Landkreis angeboten wird, nicht möglich wäre! Einen besonderen Dank möchte ich auch an mein Team der Kreisbrandinspektion FFB und des Landratsamtes Ref. 41 richten. Die engagierte und hoch kompetente Mitarbeit die ich in diesem Jahr von Euch erfahren durfte, erfreut mich sehr. Ich wünsche Euch und Euren Familien Gesundheit, erholsame Feiertage und ein gutes neues Jahr!
Fürstenfeldbruck: In den vergangenen drei Wochen fand erstmalig in Fürstenfeldbruck ein Führungssimulationstraining für die Mitglieder der Kreisbrandinspektion statt. Während bei klassischen Planspielen bisher schon besondere Einsatzlagen trainiert wurden, konzentriert sich das Führungssimulationstraining speziell auf die Einsatzleitungsfunktion und die von ihr zu bedienenden Schnittstellen. In den ersten Minuten an einer Einsatzstelle prasseln unzählige Informationen, Eindrücke und Entscheidungsbedarfe auf Feuerwehreinsatzleiter ein. Es gilt in kürzester Zeit in dem vorherrschenden Durcheinander die Lage zu erkunden, Betroffene zu befragen, die Handlungsschwerpunkte festzulegen, den Kräfteansatz zu planen und ggf. nachzualarmieren. Ferner muss das Geschehen nach den größten Gefahren priorisiert werden sowie nötige Einsatzabschnitte gebildet und mit den nötigen Einsatzmitteln versehen werden. Gleichzeitig ist eine enge Abstimmung mit den anwesenden Kräften von Rettungsdienst, Polizei und Technischem Hilfswerk nötig und über Funk muss die Leitstelle ständig auf aktuellem Stand gehalten werden.
Um diese Fülle an Aufgaben angemessen zu trainieren, konnten zwei externe Trainer gewonnen werden, die das Training unter dem Namen „FST112-Führungssimulationstraining“ anbieten. Beide sind als Feuerwehrbeamte im gehobenen Dienst beruflich bei einer bayerischen Berufsfeuerwehr tätig und haben die jeweiligen Einsatzszenarien entwickelt. Zusätzlich begleiteten sie alle Teilnehmer durch die Trainingseinheiten und arbeiten in persönlichen Nachbesprechungen, die zu verbessernden Entwicklungsfelder jedes Teilnehmers auf. Durch mehrere Durchläufe und die Einbeziehung aller Teilnehmer in jedem Szenario, durchleben die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion Fürstenfeldbruck eine Vielzahl an kritischen Einsatzlagen an einem Abend.
Kreisbrandrat Christoph Gasteiger dazu: „die ständige Fortbildung gehört auch bei der Kreisbrandinspektion zu einer Aufgabe, der wir uns regelmäßig und intensiv widmen wollen. Dieses für uns neue und konzentrierte Format ermöglicht mehrere Lerndurchläufe für alle Teilnehmer an einem Abend, anders als bei einer Vollübung, bei der es nur ein Szenario gibt. Wir prüfen aktuell, ob wir dieses Format auch den Kommandanten und Zugführern der Landkreisfeuerwehren anbieten können.“ Zusätzlich nahmen auch einzelne Teilnehmer der Kreisbrandinspektionen aus Starnberg und Landsberg teil. Die Feuerwehr Fürstenfeldbruck unterstützte die Ausbildung mit ihren Stadt-Modellen, die dort für Trainingszwecke aufwendig hergestellt wurden.
Nach zweijähriger Pause, bei der diese Prüfung nur online abgelegt werden konnte, durften wir heuer den Wissenstest wieder in Präsenz stattfinden lassen. Dazu kamen am vergangenen Donnerstag 145 Jugendliche, davon 37 weibliche Jugendliche, aus 19 Feuerwehren des Landkreises bei der Feuerwehr Fürstenfeldbruck zusammen. Das diesjährige Prüfungsthema „Brennen und Löschen“ beinhaltete verschiedene Fragen zu Löschgeräten, den Löschvorgang und der Voraussetzungen für das Brennen verschiedener Stoffe.
Die jährlich wiederkehrende Prüfung, die in vier Stufen abgelegt werden kann, wurde von allen Teilnehmern mit Bravour bestanden.
Folgende Stufen wurden abgelegt
Stufe 1 Bronze: 75
Stufe 2 Silber: 32
Stufe 3 Gold: 20
Stufe 4 Urkunde: 18
Landrat Thomas Karmasin und Kreisbrandrat Christoph Gasteiger gratulierten den Jugendlichen zur bestandenen Prüfung und überreichten die Abzeichen.
Fürstenfeldbruck: 15 Kommandanten oder stellvertretende Kommandanten absolvierten vergangenes Wochenende den Pilotlehrgang „Einführung für neue Kommandanten“ in Fürstenfeldbruck. In Bayern werden Kommandanten von den aktiven Mitgliedern der Ortsfeuerwehren gewählt. Der Kandidat oder die Kandidatin verfügt dabei in der Regel bereits über eine weiterführende feuerwehrtechnische Ausbildung. Neben einem Lehrgang den die gewählten Kommandant*innen zum Verständnis der rechtlichen Hintergründe auf einer der bayerischen Feuerwehrschulen absolvieren, gab es für die landkreiseigenen Themen bis dato noch kein umfassendes Angebot.
Der Kreisfeuerwehrverband hat diesen neuen Lehrgang nun aufgesetzt, um insbesondere bestimmte Abläufe und Ansprechpartner vorzustellen. Damit wird letztendlich auch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, dem Landratsamt sowie der Kreisbrandinspektion gestärkt. Inhaltlich erfuhren die neuen Führungskräfte alle Details über die Leistungen der zentralen Atemschutzwerkstatt, über das Ausbildungswesen, die Jugendarbeit, die Leistungsprüfungen, die wichtigen Fachstellen beim Landratsamt, Einsatzmittel die vom Landkreis vorgehalten werden sowie den Ablauf des Vorschlagswesens bei Ehrungen. Besondere Schwerpunktthemen waren auch das Thema Arbeitssicherheit in den Feuerwehren sowie die besonderen Einsatz-Abläufe bei größeren Schadensereignissen und das landkreisweite Funkwesen.
Der Lehrgang wurde vom Kreisfeuerwehrverband organisiert und wurde als Hybrid-Lehrgang mit einer Online-Abendveranstaltung sowie einem gemeinsamen Ausbildungssamstag in den Räumen der Kreiseinsatzzentrale angeboten. Das positive Feedback der Teilnehmenden wird in den nächsten Lehrgang mit einfließen. Kreisbrandrat Christoph Gasteiger dankte den Teilnehmern und Ausbildern für ihr Interesse und Engagement bei diesem neuen Angebot.