„Eine praktische Möglichkeit, Informationen für die Feuerwehr-Führungskräfte an den Mann zu bringen“, mit diesen Worten fasste Kreisbrandrat Hubert Stefan das Bestreben des sogenannten Kommandantentages, der in dieser Form bereits zum 10. Mal in der Unterkunft des Unteroffiziersheims des Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck stattfand, zusammen. Bei seiner Begrüßung dankte Kreisbrandrat Stefan Herrn Hauptbrandmeister Warnecke von der Fliegerhorst-Feuerwehr für die Unterstützung der Veranstaltung und stellte das umfassende Programm des Tages vor. Den rund 100 Teilnehmern – in der Regel Kommandanten und deren Stellvertreter – erwarteten fundierte Vorträgen zu verschiedenen, aktuellen Themen der Feuerwehr. Als besonderen Gast konnten die Kommandanten und die Mitglieder der Kreisbrandinspektion Herrn Landrat Thomas Karmasin begrüßen.
Bei den Vorträgen wurde beispielsweise das neue Konzept des Sicherungstrupps vorgestellt, das künftig bei Einsätzen unter Atemschutzgeräten zum tragen kommen wird. „Es ist schlicht nicht möglich, einen in Not geratenen Atemschutz-Geräteträger mit nur zwei Einsatzkräften zu retten“ stellt Kreisbrandmeister Josef Strobl fest, deshalb sollen künftig vier, statt zwei Atemschutzgeräteträger für unvorhergesehene Vorfälle in Bereitschaft bleiben.
Am Beispiel des Großbrandes in Puchheim-Bahnhof (Brand einer Fabrikhalle im Gewerbegebiet an der Josef-Straße) veranschaulichte Kreisbrandrat Hubert Stefan das Führungskonzept der Kreisbrandinspektion. Bei solchen Schadenslagen stehen nicht nur die rasche Bildung von Einsatzabschnitten, sondern auch die Ablösung, die Versorgung und die übergreifende Kommunikation mit anderen Fachdienststellen, wie Polizei und Ämter im Vordergrund. Dabei muss bei solchen Großschadensereignissen ein besonderes Augenmerk auf die Unterstützung der Einsatzleitung (Einsatzleitwagen, Unterstützungsgruppe für den Einsatzleiter) gelegt werden.
Allein dieser Einsatz zeigte auch, dass neben den Ortsfeuerwehren eine Vielzahl der landkreiseigenen Sonderfahrzeuge erforderlich war.
Ungeachtet dessen geht bei einem solchen Großeinsatz das „ganz normale Tagesgeschäft“, wie Kreisbrandrat Stefan ausdrückte, weiter. Deshalb war es wichtig, zusätzlich die Feuerwehren Germering und Gernlinden zu alarmieren, um innerhalb der Hilfsfrist eine sogenannte Gebietsabdeckung sicherzustellen.
Kreisbrandinspektor Jörg Ramel erklärte, wie künftig die Lehrgangsanmeldungen per Internet erfolgen können: „Mit dieser Datenbank wird die Lehrgangsverwaltung einfacher.“ Damit sparen sich die Kommandanten in der Zukunft das Kopieren und Zuleiten von Zeugnissen und anderen Lehrgangsvoraussetzungen.
Im Rahmen einer praktischen Vorführung kamen den Teilnehmern die vom Landkreis neu angeschafften „Mobela-Anlagen“ im wahrsten Sinne des Wortes zu Gehör. Mit diesen auf Einsatzfahrzeugen befestigten Lautsprechern können nun verständliche Durchsagen durchgeführt werden, um beispielsweise die Bevölkerung vor der Gefahr eines ausgetretenen Stoffes zu warnen.
Ferner wurden den Kommandanten die im Jahr 2011 neu angeschafften Feuerwehr-Fahrzeuge vorgestellt. So konnten sich die Gäste selbst ein Bild über die technischen Neuerungen verschaffen. Im Einzelnen waren dies der neue Versorgungs-Lkw der Gemeinde Emmering, das Staffel-Löschfahrzeug der Gemeinde Schöngeising und das Mehrzweck-Fahrzeug der Gemeinde Maisach.
Am Nachmittag berichtete Kreisbrandmeister Frank Sandrock über die Besonderheiten bei dem Einsatz von Drehleiter-Fahrzeugen. Kreisbrandmeister Alexander Lichti informierte über die Neuerungen bei der Grundausbildung und den Prüfungs-voraussetzungen.
Als externe Referenten legten Herr Miller (Johanniter-Unfallhilfe), Herr Schäfer (BRK) und Herr Dr. Friess (Malteser-Hilfsdienst) den Leistungsumfang und die Strukturen des Sanitätsdienstes, die bayernweit gleich sind, dar.
Abschließend gab Kreisbrandrat Hubert Stefan weitere Neuigkeiten aus der Kreisbrandinspektion bekannt. So stellt der Erwerb des Versorgungs-Lkw für das de-zentrale Logistik-Konzept des Landkreises einen Dreh- und Angelpunkt dar. Damit könnte alsbald Sondergerät und Material zeitnah transportiert werden.
Zusammenfassend bot der „Kommandantentag“ nicht nur eine Plattform, um die Kommandanten zu informieren, vielmehr konnten die Anwesenden auch die Zeit dazu wahrnehmen, sich untereinander auszutauschen. Der Kreisfeuerwehrverband Fürstenfeldbruck plant daher auch für das nächste Jahr wieder einen „Kommandantentag“.