Virtuelles Training der Feuerwehren für die Innenbrandbekämpfung

Der Freistaat Bayern unterstützt die Landkreise mit innovativer Technik für virtuelle Trainings bei den Feuerwehren. Der Kreisfeuerwehrverband organisierte dazu in den vergangenen Wochen 12 Schulungsabende bei denen insgesamt 72 Atemschutzgeräteträger der Ortsfeuerwehren, dank modernster Virtual-Reality-Technology (VR), das Vorgehen bei der Brandbekämpfung realitätsnah beüben konnten. Jeder Teilnehmer hatte in einer 30-minutigen Übungssession die Möglichkeit mehrere Szenarien abzuarbeiten, jedes Szenario wurde im Anschluss zusammen mit einem Ausbilder besprochen und analysiert.

Virtuelles Training der Feuerwehren für die Innenbrandbekämpfung

Mit einer VR-Brille und einem mit Sensoren ausgestatteten Hohlstrahlrohr lassen sich verschiedene Einsatzszenarien (z.b. ein Küchen- oder Zimmerbrand) simulieren. „Natürlich können mit eine VR-System nicht alle physischen und psychischen Einsatzfaktoren dargestellt werden, aber es kann ein anderes Verständnis für gewisse Situationen und Gefahren auf Grundlage des Ampelsystems geweckt werden“, sagt Alfons Dobler Kreisbrandmeister für Atemschutz im Landkreis Fürstenfeldbruck.

Virtuelles Training der Feuerwehren für die Innenbrandbekämpfung

Alle Teilnehmer waren von den verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten welches das System bietet, überzeugt und sich einig, dass dieser Lehrgang als zusätzliche Ausbildung für einen erfolgreichen Strahlrohreinsatz von Nutzen sein kann. Das VR-System wurde im Jahr 2024 vom Freistaat Bayern für jeden Landkreis kostenfrei zur Verfügung gestellt und nach einer intensiven Schulung der Atemschutzausbilder des KFV FFB erstmals für eine Ausbildung verwendet. Auf Grund der positiven Rückmeldungen wird der Lehrgang das Angebot des KFV FFB zukünftig erweitern.

Virtuelles Training der Feuerwehren für die Innenbrandbekämpfung

280 Atemschutzgeräteträger in der Brandsimulationsanlage in Fürstenfeldbruck geschult

Fürstenfeldbruck: Seit vergangenen Donnerstag bis Sonntagabend werden die Atemschutzgeräteträger*innen des Landkreises in einer mobilen gasbefeuerten Brandübungsanlage auf dem Gelände der Feuerwehr Fürstenfeldbruck geschult. Alle zwei Jahre organisiert der Kreisfeuerwehrverband Fürstenfeldbruck diese realitätsnahe Ausbildung, bei der Einsatztrupps der Gemeindefeuerwehren des ganzen Landkreises im Vorgehen bei Wohnungsbränden geschult werden.

Brandcontainer
Brandcontainer

Es geht darum, die richtige Taktik im Umgang mit den Brandgasen im Raum zu erlernen. Dabei müssen Durchzündungen vermieden werden um sich nicht unnötig heißen Wasserdämpfen, die beim Löschen entstehen, auszusetzen. Auch lernen die Einsatzkräfte in sicherer Umgebung die Grenzen Ihrer Schutzkleidung kennen. Kreisbrandmeister für Atemschutz im Landkreis Fürstenfeldbruck Alfons Dobler erklärt: „besonders wichtig ist es in gebückter Haltung vorzugehen und die Rauchgase unter der Decke vor dem Betreten eines Raumes mit kurzen Sprühstößen aus dem Strahlrohr herunterzukühlen, so vermeidet man lebensgefährliche Durchzündungen der Rauchgase“.

TruppInnenangriff
TruppInnenangriff

Kreisbrandrat Christoph Gasteiger, der die Ausbildung mehrmals übers Wochenende besuchte, ergänzt: „gerade für noch weniger erfahrene Atemschutzgeräteträger ist das eng abgestimmte Vorgehen als Zweier-Trupp unter realer Hitzeentwicklung ungewohnt. Diese Erfahrung ergibt den großen Trainingseffekt der Anlage.“ Insgesamt werden an dem Wochenende 280 Feuerwehrfrauen und -männer die Schulung durchlaufen, insgesamt gibt es aktuell rund 600 aktive Atemschutzgeräteträger im Landkreis. Bevor die Teilnehmer*innen in den Container gehen erhalten Sie noch eine theoretische und praktische Schulung mit aktuellen Entwicklungen im Bereich der Brandbekämpfungstaktik und Türöffnungstechnik. Am Donnerstag startete die Übungsreihe mit einem Durchgang für die Trainer und Atemschutzausbilder in den Ortsfeuerwehren.

Vorstand Hr. Robert Fedinger überreicht Kreisbrandrat Christoph Gasteiger und Kreisbrandmeister Alfons Dobler eine Spende
Vorstand Hr. Robert Fedinger überreicht Kreisbrandrat Christoph Gasteiger und Kreisbrandmeister Alfons Dobler eine Spende

Die sehr kostenintensive Schulung wird zum Großteil über die Gemeinden finanziert. Zusätzlich konnten der Kreisfeuerwehrverband die Sparkasse Fürstenfeldbruck, die Volks- und Raiffeisenbank sowie die Firma CocaCola für Spenden gewinnen, was die Finanzierbarkeit deutlich erleichtert.

Hr. Dirk Hoogen - Direktor der Sparkasse - überreicht Kreisbrandrat Christoph Gasteiger und Kreisbrandmeister Alfons Dobler eine Spende
Hr. Dirk Hoogen – Direktor der Sparkasse – überreicht Kreisbrandrat Christoph Gasteiger und Kreisbrandmeister Alfons Dobler eine Spende

Der Kreisfeuerwehrverband dankt dem Ausbilderteam um Kreisbrandmeister Alfons Dobler ausdrücklich für die investierte Zeit, die geleistete Arbeit sowie den Spendern und Gemeinden, ohne die die Umsetzung nicht möglich gewesen wäre.

Die Firma CocaCola unterstützt die Aktion mit einer umfangreichen Getränkespende für die Atemschutzgeräteträger
Die Firma CocaCola unterstützt die Aktion mit einer umfangreichen Getränkespende für die Atemschutzgeräteträger

Ein Dank gilt auch der Feuerwehr Fürstenfeldbruck für die Durchführung der Übungswoche in der Hauptwache.

Atemschutzausbildung für das Jahr 2022 erfolgreich abgeschlossen

In 2022 wurde an den vier Ausbildungsstandorten Fürstenfeldbruck, Germering, Olching und Türkenfeld insgesamt 48 Teilnehmer/innen erfolgreich die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger/in vermittelt.

Dabei lernten die Teilnehmer zunächst in der Theorie die Grundlagen des Atemschutzes wie Atmung und Luftverbrauch, das Verhalten im Innenangriff sowie die Gefährdungsbeurteilung von Brandszenarien und verschiedene Brandphänomene kennen. Anschließend wurden an mehreren Stationen praktische Übungen durchgeführt. Dabei übten die Teilnehmer neben Schlauchmanagement und Strahlrohrtechniken die Öffnung von Türen, das Absuchen von Räumen sowie die Personenrettung und die Notfallrettung eines Atemschutzgeräteträger. Im weiteren Verlauf der Lehrgänge wurde das Erlernte in mehrere praktischen Einsatzübungen umgesetzt; z. B. in Szenarien wie einem Werkstatt-, Wohnungs- oder einem Kellerbrand. Besonderes Augenmerk liegt bei den Lehrgängen auch in der körperlichen Fitness der Kursteilnehmer und deren Orientierungsfähigkeit im Dunkeln. Diese Fähigkeiten werden im Rahmen einer Stressbelastung in der Atemschutzübungsstrecke geübt.

Atemschutzausbildung für das Jahr 2022 erfolgreich abgeschlossen
Ein Atemschutztrupp geht mit einem Schlauchpaket zu einem simulierten Kellerbrand vor.

Zum Abschluss des Kurses musste jeder Teilnehmer eine theoretische Prüfung ablegen und sein praktisches Können in einer komplexen Einsatzlage unter Beweis stellen. Hierbei mussten die Teilnehmer im simulierten Nullsichtbereich das Vorgehen zum Brandherd sowie eine Personen- oder Notfallrettung durchführen. Daneben durchliefen sie die Atemschutzübungsstrecke mit Laufband und Endlosleiter. Der Kreisbrandmeister für den Atemschutz, Alfons Dobler, dankt ausdrücklich allen Standorten und den jeweiligen Ausbildern für ihren Einsatz und die routinierten Lehrgangsdurchführungen im vergangen Jahr!