Führungsassistentenlehrgang im Landkreis Fürstenfeldbruck
Die Einsatzleitungen der Feuerwehr im Landkreis Fürstenfeldbruck haben die Aufgabe, alle Maßnahmen zur Abwehr der Gefahren und zur Begrenzung der Schäden zu veranlassen. Insbesondere gilt es, die Einsatzkräfte möglichst wirkungsvoll an meist unbekannten Orten und bei nicht vollständig bekanntem oder erkundetem Schadenumfang einzusetzen. Die Einsatzleitung muss daher die Lage schnell erfassen und sie beurteilen. Der Einsatzerfolg hängt wesentlich vom reibungslosen Funktionieren der Einsatzleitung ab. Als Grundlage dient hierzu ein Führungssystem. (vgl. FwDV100 S. 6)
Gerade die Führungsmittel, sprich die Ausstattung, ist bei Feuerwehren bis zu zwei Löschfahrzeugen in Form eines Fahrzeuges zur Einsatzführung oftmals nicht vorhanden. Auch bei Einsätzen eines Löschzuges mit einem Führungsfahrzeug steht dem Einsatzleiter nicht zwangsläufig ein Führungstrupp oder eine Führungsstaffel mit geeigneter Qualifikation zur Verfügung (Führungsstufe B). Im Falle größerer Einsatzstellen mit der Bildung von Einsatzabschnitten dienen die in der Primäralarmierung enthaltenen Kräfte ELW Ldkr. FFB, MZF dem Einsatzleiter zur Einsatzführung. Die jeweiligen Einsatzabschnitte, die dann gebildet werden, erhalten heute im ersten Moment keine adäquate Ausstattung zur Erfüllung Ihrer Aufgaben. Die ab in etwa der Stufe B3 in der Alarmierung enthaltenen Mehrzweckfahrzeuge und ELW1 werden im täglichen Einsatz oftmals als Mannschaftstransporter oder für Versorgungsaufgaben verwendet. Als Führungsmittel stehen Sie dann nicht mehr zur Verfügung. Oftmals fehlen in den Fahrzeugen auch die für den Führungsvorgang notwendigen Unterlagen und Mittel zur Informationsgewinnung wie Ortspläne, Feuerwehr-Einsatzpläne, Alarmierungspläne, Hydranten Pläne, Nachschlagewerke, Ansprechpartner der Gemeinde, Formulare zur schnellen Erfassung verschiedener Fragestellungen, Checklisten, Schreibmaterial und Material für eine übersichtliche Lagedarstellung. Hier soll durch den neuen Lehrgang ein landkreisweit harmonisiertes System entwickelt werden, welches im Anwachsen einer Lage ggf. auch nahtlos durch die ELW2 des Landkreises übernommen werden kann. Die Führungsassistenten der zuständigen Ortsfeuerwehren werden idealer Weise in die Arbeit der ELW Besatzungen eingebunden, um Ortskenntnis und Lagekenntnis zu erhalten und auf den laufenden Einsatzentscheidungen aufzubauen.
Zielgruppe des neuen Lehrgangs bilden die Besatzungen der KdoW, MZF und ELW1 sowie Gruppen- und Zugführer von Feuerwehren die ggf. in den Nutzen einer Führungsunterstützung kommen könnten oder mit dem eigenen MZF Führungsunterstützung leisten sollen.
Neben den klassischen Führungsmitteln und Werkzeugen kommt auch dem Digitalfunk eine besondere Bedeutung bei der Bewältigung größerer Schadenslagen zu. Eine geeignete Bildung von Abschnitten und deren Ausstattung mit geeigneten Funkgruppen trägt maßgeblich zur reibungslosen Kommunikation und zum Einsatzerfolg bei.
Als Beispiel sei hier die Wasserförderung über lange Schlauchstrecken genannt, die über sich über eine DMO Gruppe in der Regel nicht organisieren lässt. Idealer Weise geht mit der Einteilung von Kräften zu einem Abschnitt gleich die Information über die Funkgruppe mit einher sofern dem Abschnitt eine eigene Gruppe zugeordnet werden soll. Dies im Überblick zu haben und festzuhalten ist ebenfalls eine Aufgabe die zwingend durch eine Führungsunterstützung erfolgen muss. Eine übersichtliche Funkskizze ermöglicht allen beteiligten Einheiten eine reibungslose Kommunikation. Durch die Entstehung von Objektfunkanlagen und Sondergruppen kann dies bereits bei Führungsstufe B notwendig und komplex werden.
Ein Vortrag durch die ILS rundet das theoretische Wissen ab und hilft die Anforderungen der ILS in einer größeren Einsatzlage zu kennen und entsprechend die Zusammenarbeit gestalten zu können.
Qualifikation
Die Teilnehmer sollten über eine abgeschlossene MTM Ausbildung verfügen sowie über die Truppführer Prüfung. Auch soll der Lehrgang für Sprechfunker bereits absolviert worden sein. Am Standort muss ein MZF, oder ein ELW1 oder höher verfügbar sein. Zusätzlich sollten Sie über eine Fahrberechtigung (gültiger Führerschein und Einweisung) für das vorgesehene Fahrzeug verfügen. Idealer Weise kommen die Teilnehmer als Team von 3-4 Teilnehmern Ihrer Feuerwehr (erleichtert die Übungen) und stellen nach dem Lehrgang am Standort eine Multiplikatoren Rolle dar.
Lehrgangsleitung
KBM Ric Unteutsch
Tel.: 0173-3683193
unteutsch@kbi-ffb.de