Liebe Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, liebe Unterstützer*innen des Kreisfeuerwehrverbandes und unserer Feuerwehren,
in diesen Tagen, in denen hoffentlich etwas Ruhe im hektischen Tagesgeschäft einkehrt, möchte ich mich mit ein paar Worten an Euch richten. Das vergangene Jahr war nicht nur das erste volle Jahr meiner Amtszeit sondern auch mit eines der aufwendigsten in den letzten Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Noch mit den Nachwirkungen der Corona-Krise beschäftigt stolperte Europa in einen beispiellosen und unmenschlichen Krieg der innerhalb der ersten Wochen bereits direkte Auswirkungen auf unseren Landkreis, sowie unsere Feuerwehren und Hilfsorganisationen entfaltete.
Die erste Alarmierung erfolgte am 12. März durch die Landeshauptstadt München. Angefordert waren Einsatzführungsfahrzeuge für die Koordination der Unterkünfte aus den Umland-Landkreisen und wir konnten mit einem Hilfskontingent aus 20 Einsatzkräften über zwei Tage unterstützen. Die erwarteten Flüchtlingsströme kamen dann allerdings, auch aufgrund der Nähe der Ukraine, sehr zeitnah nach Fürstenfeldbruck. Aus diesem Grund wurde am 21. März der Koordinierungsbedarf für den Landkreis festgestellt und eine sog. „Örtliche Einsatzleitung“ in Form eines Krisenstabes in der Kreiseinsatzzentrale eingerichtet.
Über fünf Wochen und in enger Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz, den Maltesern und Johannitern sowie dem THW, wurde intensiv an der Errichtung von Notunterkünften und an der Unterbringung der Kriegsflüchtlinge gearbeitet. Ein großer Dank gilt hier auch den unzähligen Privatpersonen, die sich bereit erklärt hatten kurzfristig Menschen in Ihren Häusern und Wohnungen aufzunehmen und oft bis heute noch unterbringen.
Als positiv kann man im vergangenen Jahr die stetige Normalisierung der Corona-Pandemie-Einschränkungen sehen. So konnten ab Jahresmitte sämtliche Veranstaltungen und Versammlungen der Feuerwehren wieder in Präsenz und irgendwann auch ohne Mundschutz durchgeführt werden. Das die Feuerwehren überwiegend gestärkt aus der schwierigen Phase herausgekommen sind zeigte eindrucksvoll der Jugendwissenstest Ende November. Hier legten 145 Jugendliche aller Altersklassen erfolgreich ihre Prüfung ab und es wurde deutlich wie stark der Nachwuchs bei den Feuerwehren trotz der längeren Einschränkungen ist. Rückblickend kann festgehalten werden, dass es in der Pandemie keinen Tag gab an dem eine der 52 Feuerwehren des Landkreises coronabedingt ausgefallen wäre. Dies ist eine besondere Leistung für die der Dank den Kommandanten und Führungskräften gilt, die von Beginn an mit viel Weitsicht und Vorsicht auf die Entwicklungen reagiert haben.
Ebenso erfreulich zeigte sich auch die Normalisierung im Ausbildungsbetrieb des Kreisfeuerwehrverbandes. Im 2. Halbjahr konnten auch hier alle Lehrgänge durchgeführt werden und ausgefallene Schulungen konnten soweit nachgeholt werden, dass aktuell kein nennenswerter Rückstau in der Ausbildung besteht. Zusätzlich konnten auch neue Formate wie der Lehrgang für neu gewählte Kommandanten sowie ein Führungssimulationstraining entwickelt werden, welche auch in den nächsten Jahren in das Angebot des Kreisfeuerwehrverbandes einfließen sollen.
Zum Abschluss bleibt mir nur allen Aktiven Feuerwehrdienstleistenden und Unterstützern vom Kind bis zum Senior, sowie Euren Familien zu danken, ohne die eine Dienstleistung „Feuerwehr“, auf dem Niveau wie sie heute im Landkreis angeboten wird, nicht möglich wäre! Einen besonderen Dank möchte ich auch an mein Team der Kreisbrandinspektion FFB und des Landratsamtes Ref. 41 richten. Die engagierte und hoch kompetente Mitarbeit die ich in diesem Jahr von Euch erfahren durfte, erfreut mich sehr. Ich wünsche Euch und Euren Familien Gesundheit, erholsame Feiertage und ein gutes neues Jahr!
Euer
Christoph Gasteiger
Kreisbrandrat